Donnerstag, 20. Dezember 2007

FNP, 20.12.2007

aus der Frankfurter Neuen Presse vom 20.12.2007
Protest vor der Wahl des neuen Uni-
Vize-präsidenten
Frankfurt. (fnp) Prof. Wolf Aßmus (63) ist ab 1. Januar Vize-Präsident der Goethe-Universität. Er folgt Prof. Horst Stöcker nach, der das Amt aufgibt. Stöcker ist seit einigen Monaten Geschäftsführer der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt.Aßmus ist, wie Stöcker, Physiker. Sein Schwerpunkt ist die Materialforschung. Der Wissenschaftler wird seine Funktion als Dekan des Fachbereichs aufgeben: „Man kann nicht zwei Hüte aufhaben“, sagte er. Er wurde vom erweiterten Senat mit 29 zu 1 Stimmen gewählt. Die Senatssitzung in der Aula war für einige Minuten gestört worden: Etwa 20 Orientalistik-Studenten drängten lärmend in die Aula und forderten den Verbleib der Orient-Bibliothek. Anlass für den Protest ist eine Vereinbarung, die die Uni-Präsidenten aus Marburg und aus Frankfurt jüngst unterzeichnet haben. Darin sagt Frankfurt den Marburgern zu, bis Februar rund 30 000 der insgesamt 45 000 Bücher nach Marburg zu senden. Der Rest soll in den kommenden Monaten folgen. Hintergrund der Verlagerung: Das Studienfach Orientalistik wird im Zuge der Schwerpunktbildung nur noch in Marburg angeboten. Frankfurter Studenten haben jedoch bis 2009 Zeit, ihre Abschlussprüfungen zu machen. Das Präsidium hatte ihnen vor einigen Wochen Bücher und gute Studienbedingungen zugesagt. Der Orientalist Prof. Hans Daiber fordert, die Bibliothek bis 2009 in Frankfurt zu belassen. Er wendet gegen die Vereinbarung ein, dass es lange dauert, bis die Bestände aus Frankfurt in Marburg katalogisiert sind. So lange jedoch könnten weder die Studenten in Marburg noch die in Frankfurt auf die Bücher zugreifen. Der Asta bezeichnet das Vorgehen des Präsidiums als „unvorbereitet und intransparent“. Das Präsidium mute den 66 Studenten zu, wegen der Bücher nach Marburg zu fahren. In Marburg versteht man die Aufregung nicht. „Wir haben hier 90 und bald mehr als 100 Studierende. Wir brauchen die Bücher auch“, sagte die Geschäftsführerin des Zentrums für Nahoststudien, Leslie Tramontini. (tjs)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In Marburg versteht man die Aufregung nicht: "Wir haben hier 90 und bald mehr als 100 Studierende. Wir brauchen die Bücher auch“, sagte die Geschäftsführerin des Zentrums für Nahoststudien, Leslie Tramontini."

--> Tja, und wir brauchen die Bücher aber auch. In Marburg hat es eigene Bestände, Gießener Bestände und mit den Finanzmitteln und den zwei Stellen zum Bücherkauf wird man eine Menge anschaffen können.
Wir hätten ab Februar keine mehr!

Das ist nur eines von vielen Sachargumenten gegen den verfrühten Umzug.