Verbesserung der Studienbedingungen? – Orientalistik fortan ohne Literatur
Erst jüngst wurde dem AStA der Johann Wolfgang Goethe-Universität bekannt, dass Anfang der vergangenen Woche das Präsidium der Universität die Verlagerung der Hauptbestände der
Orientbibliothek bereits diesen November anstrebt. Der AStA hält dies für nicht hinnehmbar.
Bis zum Jahr 2010 war den derzeitigen Studierenden der Orientalistik verbindlich zugesichert worden, ihr Studium problemlos zu Ende führen zu können. Daher wurden erst im vergangenen Jahr, auf den Protest der Studierenden hin, dem Seminar weitere Mitarbeiter zugestanden. „Doch auch diese können weder Lehre, noch Forschung aufrecht erhalten, wird ihnen die Grundlage ihrer Arbeit, die Bücher, entzogen.“, beklagt AStA-Vorsitzende Anja Engelhorn die Vorgehensweise der Verantwortlichen.
Der stellvertretende Universitätspräsident Ebsen betonte hingegen vor dem Senat, „bloß unwichtige Bestände“ würden verlagert. „Diese Aussage ist in keiner Weise nachvollziehbar: Es handelt sich um etwa Zweidrittel der gesamten Bestände der Orientalistik und beispielsweise die gesamten Arabischen Texte.“, korrigiert AStA-Referent für Hochschulpolitik David Malcharczyk. „Wieder bagatellisiert das Präsidium ihr unverantwortliches Fehlverhalten. Uns erwartet die Absurdität einer Orientalistik ohne orientalische Literatur.“
„Mit der Amputation einzelner Bibliotheken wird der gesamten Universität Schaden zugefügt.“, gibt Engelhorn zu bedenken. „Die Orientalistik ist relevant für die gesamten sprach-, kultur-, geschichts- und religionswissenschaftlichen Disziplinen.“ Daher reden Dekane all dieser Fachbereiche gegen den Umzug. Die im orientalistischen Seminar Beschäftigten sprechen mittlerweile von einem Berufsverbot. Berechtigter Weise; weder Lehre noch Forschung wird nach AStA-Einschätzung weiterhin möglich, sollte der Umzug vollzogen werden.
Das Verständnis des Vizepräsidenten Ebsen für die Studierenden zeigen seine Statements im Senat. Nach seiner Ansicht bedarf ein Hauptstudium weniger Bücher als die Grundlagenschaffung. Wer solche Aussagen tätigt, sollte fortan nicht mehr von guter, geschweige denn exzellenter wissenschaftlicher Arbeit reden dürfen.
Ohnehin empfindet der AStA die geisteswissenschaftliche Zentrenbildung in deren Rahmen die Frankfurter Bestände nach Marburg transferiert werden sollen, als äußerst problematisch. Interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Hochschule wird somit über die Maße erschwert. Einen Beweis dafür, dass der Fortbestand der Orchideenfächer kein besonderes Anliegen bei diesen Bestrebungen sein kann, ist mit den derzeitigen Vorgängen offenbar geworden. Es handelt sich um ein nicht durchdachtes Konzept, welches die Orchideen der Hochschullandschaft verwelken lässt und nur Probleme mit sich bringt.
Am 08. November soll eine Senatskommission zusammenkommen, um die Problematik zu diskutieren. Der letzte Professor der Orientalistik Daiber hat dem Präsidium bereits nahegelegt den permanenten Verbleib der Bücherbestände vor Ort anzudenken. Diese Konsequenz ist die ausdrückliche Forderung des AStA. Die gewachsenen Strukturen der gesamten Universitätsbibliothek Frankfurt müssen bestehen bleiben. Interdisziplinarität bringt die Forschung weiter als jede vermeintliche Exzellenz.
Der AStA-Vorstand Anja Engelhorn und Anja Muhr
Erst jüngst wurde dem AStA der Johann Wolfgang Goethe-Universität bekannt, dass Anfang der vergangenen Woche das Präsidium der Universität die Verlagerung der Hauptbestände der
Orientbibliothek bereits diesen November anstrebt. Der AStA hält dies für nicht hinnehmbar.
Bis zum Jahr 2010 war den derzeitigen Studierenden der Orientalistik verbindlich zugesichert worden, ihr Studium problemlos zu Ende führen zu können. Daher wurden erst im vergangenen Jahr, auf den Protest der Studierenden hin, dem Seminar weitere Mitarbeiter zugestanden. „Doch auch diese können weder Lehre, noch Forschung aufrecht erhalten, wird ihnen die Grundlage ihrer Arbeit, die Bücher, entzogen.“, beklagt AStA-Vorsitzende Anja Engelhorn die Vorgehensweise der Verantwortlichen.
Der stellvertretende Universitätspräsident Ebsen betonte hingegen vor dem Senat, „bloß unwichtige Bestände“ würden verlagert. „Diese Aussage ist in keiner Weise nachvollziehbar: Es handelt sich um etwa Zweidrittel der gesamten Bestände der Orientalistik und beispielsweise die gesamten Arabischen Texte.“, korrigiert AStA-Referent für Hochschulpolitik David Malcharczyk. „Wieder bagatellisiert das Präsidium ihr unverantwortliches Fehlverhalten. Uns erwartet die Absurdität einer Orientalistik ohne orientalische Literatur.“
„Mit der Amputation einzelner Bibliotheken wird der gesamten Universität Schaden zugefügt.“, gibt Engelhorn zu bedenken. „Die Orientalistik ist relevant für die gesamten sprach-, kultur-, geschichts- und religionswissenschaftlichen Disziplinen.“ Daher reden Dekane all dieser Fachbereiche gegen den Umzug. Die im orientalistischen Seminar Beschäftigten sprechen mittlerweile von einem Berufsverbot. Berechtigter Weise; weder Lehre noch Forschung wird nach AStA-Einschätzung weiterhin möglich, sollte der Umzug vollzogen werden.
Das Verständnis des Vizepräsidenten Ebsen für die Studierenden zeigen seine Statements im Senat. Nach seiner Ansicht bedarf ein Hauptstudium weniger Bücher als die Grundlagenschaffung. Wer solche Aussagen tätigt, sollte fortan nicht mehr von guter, geschweige denn exzellenter wissenschaftlicher Arbeit reden dürfen.
Ohnehin empfindet der AStA die geisteswissenschaftliche Zentrenbildung in deren Rahmen die Frankfurter Bestände nach Marburg transferiert werden sollen, als äußerst problematisch. Interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Hochschule wird somit über die Maße erschwert. Einen Beweis dafür, dass der Fortbestand der Orchideenfächer kein besonderes Anliegen bei diesen Bestrebungen sein kann, ist mit den derzeitigen Vorgängen offenbar geworden. Es handelt sich um ein nicht durchdachtes Konzept, welches die Orchideen der Hochschullandschaft verwelken lässt und nur Probleme mit sich bringt.
Am 08. November soll eine Senatskommission zusammenkommen, um die Problematik zu diskutieren. Der letzte Professor der Orientalistik Daiber hat dem Präsidium bereits nahegelegt den permanenten Verbleib der Bücherbestände vor Ort anzudenken. Diese Konsequenz ist die ausdrückliche Forderung des AStA. Die gewachsenen Strukturen der gesamten Universitätsbibliothek Frankfurt müssen bestehen bleiben. Interdisziplinarität bringt die Forschung weiter als jede vermeintliche Exzellenz.
Der AStA-Vorstand Anja Engelhorn und Anja Muhr
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