Montag, 21. Januar 2008

FAZ, 21.01.2008

Im Lokalteil der FAZ vom 21.02.2008 war ein großes Feature über die Zentrenbildung von Orchideenfächern in Hessen zu lesen. Darunter fällt auch folgender Artikel, der sich speziell mit der Orchidee Orientalistik und deren Bündelung im Marburger Zentrum befasst:

Orientalistik
Warten auf die Bibliothek
„Es läuft ausgezeichnet“, sagt Walter Sommerfeld, Koordinator des Marburger Zentrums für Nah- und Mitteloststudien. Im Dezember hat die Einrichtung ihr Domizil in der ehemaligen Kinderklinik bezogen. Die „Wunden“, die der Beschluss zur Zusammenlegung geschlagen habe, verheilten langsam, meint der Altorientalistik-Professor. Nach anfänglichen Protesten gebe es nun viel positive Resonanz.
Klagen kämen nur von jenen zwei Dritteln der rund 40 Studenten aus Gießen, die aus persönlichen Gründen oder weil bestimmte Fächerkombinationen in Marburg nicht möglich seien, pendeln müssten. Auch wenn der neue Standort zentral liegt, kostet die Fahrerei viel Zeit und Energie. Die Ausstattung des Orientzentrums, in dem man unter anderem rund 600 arabische Fernsehsender ansehen kann, scheint dagegen gut angenommen zu werden. Was noch fehlt, ist die eigene Bibliothek, die im Laufe des Jahres in einem Nebengebäude eingerichtet werden soll.
Beschlossene Sache ist der Umzug von rund 40.000 Bänden aus Frankfurt nach Marburg: Am 11. Februar wird, bis auf die Handapparate, der erste Teil der Orientbibliothek an der Goethe-Universität zusammengepackt. Doubletten und notwendige Titel sollen in Frankfurt bleiben, angeschafft oder kopiert werden. Die Verlagerung der Frankfurter Bibliothek ruft Unmut hervor: Die verbleibenden knapp 40 Frankfurter Studenten der Orientalistik erinnerten daran, dass man ihnen garantiert habe, sie könnten das Studium bei ihrem Professor Hans Daiber beenden. Dazu aber benötige man eben auch eine Bibliothek – abgesehen davon, dass andere Fächer auf den Frankfurter Bestand zurückgreifen müssten.
In Marburg, wo bald die mit 100.000 Bänden drittgrößte Orientbibliothek Deutschlands entstehen wird, sind mittlerweile 97 statt zuvor 35 Studenten eingeschrieben. Nicht nur die Kollegen in anderen Städten beobachten laut Sommerfeld neugierig die Entwicklung des Marburger Zentrums. Das Angebot locke auch Erstsemester aus ganz Deutschland an. Vormals zwei, nun sechs Professoren, insgesamt 20 Lehrende arbeiteten fächerübergreifend zusammen, die Betreuungsrelation sei sehr gut.
Nun könne eine zeitgemäße Ausbildung geboten werden, die den ökonomischen und politischen Herausforderungen des islamischen Kulturraumes Rechnung trage, ohne die guten Traditionen der deutschen Orientalistik zu vernachlässigen. Schwierig sei allerdings die Besetzung der neuen Professuren für Wirtschaft und Politik des Nahen und Mittleren Ostens. Ein Juniorprofessor für Wirtschaft werde jetzt berufen. Alle neuen Stellen, auch die einer Geschäftsführerin, werden durch die zusätzlichen Mittel des Landes finanziert – bis 2010. Wie es dann weitergeht, ist noch offen.
Wim Raven, der einzige Dozent, der von Frankfurt nach Marburg gezogen ist, lobt das Betriebsklima und die Arbeitsatmosphäre. Wenn ihn Kollegen bedauern, weil er in die „Provinz“ gewechselt sei, kann er nur lachen. Die Hauptsache sei doch, auf die Bedürfnisse der Studenten und Mitarbeiter besser eingehen zu können – und das gelinge in Marburg.
emm

Freitag, 18. Januar 2008

FAZ, 16.01.2008

Auszug aus dem FAZ-Artikel Nur bei den Gebühren gibt es keinen Kompromiss vom 16.01.2008:

[...]
Entscheidungen „von oben“
Entspannt und freundlich gehen die Hochschulpolitiker der vier im Landtag vertretenen Parteien an diesem Morgen miteinander um. Zuweilen gibt es sogar Konsens, etwa was die Bildung von Zentren für die kleineren geisteswissenschaftlichen Fächer angeht. Die Konzentration der Asienwissenschaften in Frankfurt, der Orientalistik in Marburg und der Osteuropakunde in Gießen sei nötig gewesen, befinden nicht nur Corts und Nicola Beer, hochschulpolitische Sprecherin der FDP. Gernot Grumbach, der „Schattenminister“ der SPD, und Sarah Sorge, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen, hätten sich allerdings mehr Demokratie während der Vorbereitung der Umzüge gewünscht. Nicht nur bei der Zentrenbildung seien Entscheidungen zu sehr „von oben“ und zu schnell getroffen worden. Sorge, die bemängelte, dass etwa die Bibliothek der Frankfurter Orientalisten nun nach Marburg verlagert werde, obwohl die Bücher noch in Frankfurt gebraucht würden, sprach von Wortbruch – ein Vorwurf, den Corts nicht auf sich sitzenlassen wollte. [...]
Eva-Maria Magel

Mittwoch, 16. Januar 2008

MNZ, 16.01.2008

Unverständnis auf seiten von Marburgs Uni-Präsident Nienhaus, hier in der Marburger Neuen Zeitung vom 16.01.2008 -- warum sitzen denn überall so unverständige Herren auf den Präsidentenstühlen?

Unis ringen um ihre Bücher
Die Marburger Philipps-Universität wird darauf bestehen, dass die Frankfurter Uni bis Mitte Februar alle Bücher abgibt, die dem neu eingerichteten Orient-Zentrum in Marburg zustehen. Das hat Universitätspräsident Volker Nienhaus in der jüngsten Sitzung des Senats angekündigt.
Wie diese Zeitung berichtet hat, hat die hessische Landesregierung verfügt, dass kleine geisteswissenschaftliche Fachbereiche jeweils an einer Uni im Land konzentriert werden sollten. Ergebnis war, dass Marburg die Osteuropaforschung nach Gießen und die Japanwissenschaft nach Frankfurt "abgeben" muss. Im "Gegenzug" werden alle Fächer, die mit Nah- und Mitteloststudien zu tun hatten, im Marburger Orientzentrum konzentriert. In der jüngsten Sitzung des Unisenats verwies Nienhaus nun darauf, dass mit dem Hessischen Wissenschaftsministerium vereinbart worden sei, dass die Frankfurter Goethe-Universität alle für das Orientzentrum wichtigen Bücher nach Marburg abgeben müsse. Die Goethe-Uni habe es auch versäumt, bis Ende 2007 eine Bestandsliste zu erstellen und der Marburger Uni zukommen zu lassen. Wie Nienhaus erläuterte, soll die Orientalistik in Frankfurt bis 2010 aufgelöst werden. Unipräsident Nienhaus beruft sich auf Vereinbarungen mit dem Ministerium. Bis dahin sollen die Studierenden dort jedoch ihr angefangenes Studium beenden können. Am 7. Januar habe Sarah Sorge, Landtagsabgeordnete der Grünen, die Goethe-Universität aufgefordert, die Bücher des orientalistischen Seminars bis 2010 in Frankfurt zugänglich zu lassen. Er verstehe diese Forderung nicht, sagte Nienhaus. In Fällen, in denen beide Universitäten Bedarf sehen würden, sehe die Vereinbarung vor, dass Frankfurt Zweitexemplare der Bücher anschaffen oder, wenn dies nicht mehr möglich sei, Kopien anfertigen solle. Auch über verbesserte Fernleihmöglichkeiten könne man nachdenken, erklärte Nienhaus weiter.

Ein kleine Korrektur von meiner Seite: Nicht die "Unis" ringen um die Bücher! Vielmehr sind es auf Frankfurter Seite die Studierenden, die sich dafür einsetzen, ihr Studium ordnungsgemäß, d. h. mit Büchern beenden zu können! Auf allen anderen Seiten ringt niemand, da wird nur gefordert.

Gaius Vironius, ca. 100 n. Chr.

Wir übten mit aller Macht, aber immer wenn wir begannen zusammengeschweißt zu
werden, wurden wir umorganisiert. Ich habe später im Leben gelernt, daß wir oft
versuchen, schwierigen Verhältnissen durch Umorganisation zu begegnen. Es ist
eine phantastische Methode. Sie erzeugt die Illusion des Fortschritts, weil sie
gleichzeitig Verwirrung schafft, die Effektivität vermindert und demoralisierend
wirkt.

Gaius Vironius, etwa 100 n. Chr.
Legionsschreiber der Stadt Colonia Agrippina (Köln)

Leserbriefe

Die hier gezeigten Leserbriefe beziehen sich auf den FR-Artikel vom 12.01.2008, beide wurden allerdings bislang in der FR nicht veröffentlicht.

Nr. 1: Das Verhalten von Herrn Corts gegenüber Studierenden provoziert die Frage, wie jemand mit seinen Einstellungen überhaupt Bildungsminister werden konnte. Ob es sich um Studiengebühren oder Zentrenbildung dreht, er nimmt den Ausschluss von Studierenden sowie mangelhafte Studienbedingungen in Kauf und unterstreicht dies mit Aussagen wie „Es gibt andere hervorragende Lebenswege ohne Studienabschluss“ (FR 23.11.2003) oder „Die Studenten haben nie etwas von Fernleihe gehört.“ (FR 12.01.2008)

Wenn Herr Corts je selbst studiert hat, sollte er wissen, wie wichtig Präsenzbibliotheken für das wissenschaftliche Arbeiten sind und dass kein Studium einzig durch Fernleihe praktikabel ist, besonders nicht bei dem zeitlichen Druck, den sein Ministerium uns nach Studienbeginn auferlegt hat – Abschluss des gesamten Studiums in der Regelstudienzeit von acht Semestern! Ganz davon abgesehen, dass wir unsere eigene Frankfurter Bibliothek aufgrund des Katalogisierungsprozesses in Marburg bis zum geplanten Studienende 2009/10 wohl kaum wiedersehen werden und uns diese Bücher also weder in Marburg selbst noch durch Fernleihe zur Verfügung stehen.

Es ist eine Schande, dass die verantwortlichen Minister nicht mit den Betroffenen verhandeln können, diese und ihre Proteste immer vor Eliten ins Lächerliche ziehen oder beispielsweise der Öffentlichkeit die „positive Wirkung“ von Studiengebühren an hinlänglich als finanziell gut ausgestatteten Fachbereichen wie Biochemie oder Rechtswissenschaft zu demonstrieren versuchen. Eine solche Arroganz gegenüber lernwilligen jungen Menschen darf in der heutigen Debatte um Bedeutung von Bildung und Wissenschaft nicht hinnehmbar sein!

Fakt ist, dass der Abzug der Orient-Bibliothek mitsamt aller Nebenwirkungen eine gravierende Verschlechterung unserer Studienbedingungen – die durch die Gebühren doch verbessert werden sollten – darstellt und einige Dutzende Orientalistik-Studierende an den Rand des Studienabbruchs treibt.

Herr Corts hat sein Versprechen nicht gehalten, dass wir in Frankfurt unser Studium ordnungsgemäß abschließen dürfen. Er hätte etwas weniger Schläge einstecken können, wenn er sich statt nur um die Zentren auch einmal Gedanken um die Studierenden gemacht hätte, die davon betroffen sind. Wenn man schon Reformen einführt, muss man auch für Übergangsregelungen sorgen. Diese jahrelang undurchdachte Bildungspolitik jedoch ist ein Armutszeugnis für die hessische Regierung!

(Nr. 2 ist nun doch noch veröffentlicht worden, und zwar hier!)

Nr. 2: Vorneweg erst einmal ein lautes, entschiedenes BUUUH! in Richtung des Bildungsministers Corts. Mehr kann einem dazu nicht mehr einfallen, zumal nicht als betroffene Orientalistin. Nach endlosem „Ihr könnt doch einmal die Woche nach Marburg fahren!“ jetzt also ein freches „Wohl noch nie was von Fernleihe gehört?“

Sehr geehrter Herr Minister, die Frage gebe ich gerne zurück: Haben Sie schon einmal versucht, ein Buch über Fernleihe zu bekommen? Ich habe das Procedere schon vielfach (bisweilen auch erfolgreich) erprobt und kann Ihnen aus dieser Erfahrung berichten: Das Buch kommt NIE IM LEBEN in weniger als vier Wochen in seiner Zielbibliothek an. Das heißt: dieser Vorgang ist eine Möglichkeit, wenn man mal ein Buch braucht, das vor Ort nicht zur Verfügung steht. Aber es ist alles andere als praktikabel, STÄNDIG und ALLLE Bücher über Fernleihe zu bestellen. Außerdem: Wissen Sie eigentlich, dass das pro Ausleihe und Buch mindestens 1,50€ (eineurofuffzich!) kostet? Für eine Seminararbeit braucht man gut und gerne zehn Bücher. Darf ich den Betrag pauschal von meinen Studiengebühren abziehen? Ich will Sie gar nicht weiter langweilen mit meinem detailierten Wissen zum Thema, etwa wenn es um die Tücken der Ausleihe arabisch sprachiger Titel geht. Oder um Zeitschriften, wenn beispielsweise schon wieder die falsche Ausgabe geschickt wurde.

Von Vertrauen in hessische Politik kann die Rede nicht mehr sein. Von Enttäuschung in Bezug auf Bundesministerien Schavan ebensowenig. Nur so viel: CDU – und die alte Geschichte von den Krähen und den Augen und so weiter. Tolle PodiumsDISKUSSION!

Ich bin schon jetzt gespannt auf das große Heulen in ein paar Jahren: Meine Kommilitonen und ich werden garantiert nicht mehr hier sein – und dann fehlen sie in Deutschland plötzlich, die Geisteswissenschaftler. Bis dahin!

Die Verfasser beider Leserbriefe sind der Herausgeberin dieses Blogs bekannt.

Samstag, 12. Januar 2008

FR, 12.01.2008

Ich möchte hier, an dieser Stelle, ein lautes und entschiedenes BUUUUH! rufen. Mehr fällt mir zur unglaublichen Arroganz eines Herrn Corts nicht mehr ein. Ich denke, Ihr pflichtet mir bei, wenn Ihr folgenden Artikel aus der heutigen FR lest:

Corts zieht Bilanz
Wissenschaftsminister an der School of Finance
Es muss ein besonderes Gefühl sein für Udo Corts, so kurz vor seinem Abschied aus der Politik. Da spricht der Wissenschaftsminister vor 200 Studenten, und alle sind nett zu ihm. Niemand schimpft, als der CDU-Politiker über die Frankfurter Orientalistik-Studenten, die demnächst keine Bibliothek mehr haben, sagt, manch einer habe "noch nichts von Fernleihe gehört". Und schon gar keiner pfeift, als Corts von Studiengebühren spricht, die gut seien, weil: "Jeder soll einen Beitrag zu seiner Ausbildung leisten." Vermutlich kommt Corts bei seinen Zuhörern so gut an, weil er vor den Studenten der privaten Frankfurt School of Finance & Management spricht, die über eine bestens ausgestattete Bibliothek verfügen und seit Jahr und Tag Studiengebühren zahlen. "Standortfaktor Wissenschaft" heißt die Veranstaltung, zu der die Hochschule im Ostend außer Corts auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) eingeladen hat. Gemeinsam mit den Studenten und Udo Steffens, dem Präsidenten der Frankfurt School, diskutieren die Politiker über die ganze Palette der Hochschulpolitik: Bologna-Prozess, Autonomie der Unis, Zentrenbildung in kleinen Fächern, Exzellenzinitiative…
Eine "konsequente Internationalisierung" des Studiums sei nötig, um Deutschland für den Bildungs- und Forschungswettbewerb fit zu machen, sagt Schavan. Deshalb sei sie eine Anhängerin der international üblichen Abschlüsse Bachelor und Master. Dass unter dieser Entwicklung kleine geisteswissenschaftlichen Fächer leiden könnte, glaubt die Ministerin nicht. Damit das auch in Hessen so bleibt, seien die oft kritisierten Fächerzentren in Frankfurt, Marburg und Gießen nötig gewesen, sagt Corts. Er habe oft "Prügel bezogen", aber doch die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Hochschulen hätten mit ihrer Aufholjagd begonnen, bis 2015 könnten sie an die Spitze der deutschen Bildungslandschaft vorstoßen.Udo Steffens musste mit seiner Hochschule nicht erst aufholen. Die Frankfurt School gilt seit ihrer Gründung 1990 als Kaderschmiede der Wirtschaft. Und ausgerechnet er, der Leiter einer privaten Hochschule, findet auf dem Podium auch kritische Worte: Ein Politikstudent der FU Berlin habe in der "taz" einen Beitrag veröffentlicht, in dem er die Gefahr einer vollständigen Ökonomisierung der Wissenschaft beschrieb und erklärte, dass "fundierte, reflektierte und unabhängige Antworten auf unabhängige Fragen" demnächst ausbleiben könnten. Der Student, so Steffens, habe "nicht ganz Unrecht".
Georg Leppert

Mittwoch, 9. Januar 2008

FR, 09.01.2008, und PM Sarah Sorge, 07.01.2008

Unterstützung von den Grünen, wie heute in der Frankfurter Rundschau zu lesen ist:

Grüne kämpfen für Orientalistik
Bibliothek soll vorerst nicht nach Marburg
Die Landtagsfraktion der Grünen hat sich am Dienstag in die Debatte über den Umzug der Bibliothek des orientalistischen Seminars der Frankfurter Goethe-Universität nach Marburg eingeschaltet. Die Landtagsabgeordnete Sarah Sorge forderte das Präsidium der Hochschule und Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) auf, ihr Versprechen zu halten und die Bücher des Seminars bis 2010 in der Stadt zu belassen. Im Dezember war bekannt geworden, dass beide Universitäten und das Ministerium vereinbart haben, den Umzug doch schon in diesem Frühjahr durchzuführen.
"Corts hat den Studierenden versprochen, ihr Studium bis 2010 an ihrer Uni fortsetzen zu können und nicht nach Marburg wechseln zu müssen", sagte Sorge. Dazu gehöre eine gut ausgestattete und gut erreichbare Bibliothek. Die vorzeitige Verlegung erschwere das Studium maßgeblich. Das Wissenschaftsministerium hatte angesichts dieser Kritik auf das Semesterticket verwiesen, das Fahrten nach Marburg ermögliche. Zudem sei sichergestellt, dass für Orientalistik-Veranstaltungen in Frankfurt die nötige Literatur bereit stehe. big

Außerdem die Pressemitteilung von Sarah Sorge:

Sarah Sorge: Versprechen halten und Bücher der Orientalistik bis 2010 in Frankfurt zugänglich lassen
"Ich fordere das Präsidium der Frankfurter Universität auf, ihr Versprechen zu halten und die Bücher des orientalistischen Seminars bis 2010 in Frankfurt zugänglich zu lassen", so die Frankfurter Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und wissenschaftspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Sarah Sorge.
"Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) hatte den Frankfurter Orientalistikstudierenden versprochen, dass sie das Studium bis 2010 an ihrer Uni fortsetzen können und nicht an die Uni Marburg wechseln müssen. Dazu gehört aber auch eine gut ausgestattete und gut erreichbare Bibliothek. Die vorzeitige Verlegung der Bibliothek – von der es zwischenzeitlich von Seiten der Unileitung hieß, sie käme doch nicht – erschwert das Studium maßgeblich und ist ein Vertrauensbruch des Wissenschaftsministers und der Unileitung gegenüber den Studierenden", so Sarah Sorge.
An der Universität Marburg wird derzeit das Zentrum für Nah- und Mittelost-Studien aufgebaut und im Zuge dessen die Orientalistik an der Universität Frankfurt geschlossen. "Gerade weil diese Umstrukturierung viele Ängste ausgelöst hat, ist es umso dringlicher, dass sich alle Beteiligten an gemachte Versprechen halten".

Dienstag, 8. Januar 2008

Vereinbarung HMWK, JWGU, PU vom 11.12.2007

Hier nun die Vereinbarung von Hessischem Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit der Johann Wolfgang Goethe-Uni und der Marburger Philipps-Universität. Sie will klären, wie der Transfer der Frankfurter Orientbibliothek an das Marburger CNMS vonstatten gehen soll. Wer sich die Mühe macht, die beiden Seiten zu lesen, wird schnell feststellen, dass die Unterzeichner auch hier wieder ihrer Lust am Unkonkreten gefrönt haben. Weder geht daraus ein konkreter zeitlicher Ablauf hervor (ab wann genau werden die Bücher in Marburg den Frankfurter Studenten zur Verfügung stehen?), noch werden die Bildungsbedürfnisse Einzelner berücksichtigt (ich bereite mich ab Mitte Februar auf meine Magisterabschlussprüfungen vor -- mit welchen Büchern?). Viele weitere Fragen bleiben ebenfalls unbeantwortet. Doch wozu Fachleute miteinbeziehen? Aber lest selbst:

Zum Lesen bitte auf die Abbildung der Vereinbarung klicken!


Aus technischen Gründen lässt sich die zweite Seite nicht so leicht öffnen wie die erste. Bis das behoben ist, bitte hier klicken, um die zweite Seite anzusehen!

Montag, 7. Januar 2008

unsere Forderung


Mit Verweis auf den Kommentar (anonym) zum vorigen Post:

Unsere Forderung kann nur lauten, dass neben den von Marburg zugesagten Semesterapparten auch Einzelanfragen (ob von Studierenden, Dozierenden oder Professoren) schnell, unbürokratisch und kostenlos bearbeitet werden.

Der favorisierte Ablauf sieht so aus:


  1. ein Buch, dass jetzt noch in Frankfurt, bald aber in Marburg steht, per E-Mail bestellen!

  2. schnelle Bearbeitung einer solchen Anfrage am Marburger CNMS in nicht mehr als zwei Werktagen!

  3. unbürokratische und kostenlose Zustellung im Orientalischen Seminar Frankfurt!
Die Bestellung über den HEBIS-Katalog scheidet hier vollkommen aus:


  • Dies ist ein kostenpflichtiger Vorgang, was angesichts von Studiengebühren, die wir auch weiterhin bezahlen sollen, nicht hinnehmbar ist!

  • Dies ist ein langwieriger Vorgang, was angesichts einer eingeschränkten Studiendauer bis maximal Sommersemester 2009 nicht hinnehmbar ist!
Diese Forderung muss aus Gründen der Studiengerechtigkeit sofort umgesetzt werden, sobald die Bücher in Frankfurt nicht mehr zugänglich sind! Seminararbeiten müssen fristgerecht geschrieben werden, Magisterarbeiten und Magisterprüfungen kennen keine Rücksicht!

Sonntag, 6. Januar 2008

FNP, 31.12.2007 (Leserbrief)

Printausgabe der FNP vom 31.12.2007
Vertrauen ist erschüttert
Der größte Teil der Orient-Bibliothek der Universität soll nach Marburg gehen. („Protest vor der Wahl des neuen Uni-Vizepräsidenten“, FNP vom 20.Dezember):
Der Abzug der Bücher der Orientalistik-Bibliothek aus Frankfurt ist in vielerlei Hinsicht eine nicht hinzunehmende Zumutung. Zunächst muss man einen Punkt klarstellen: Herr Minister Corts verspricht, Studenten müssten für die Fortsetzung ihres Studiums nicht die Hochschule wechseln. Das wäre auch ohne enormen Zeitverlust aufseiten der Studenten überhaupt nicht möglich, da in Deutschland kaum ein vergleichbarer Studiengang in Orientalistik angeboten wird. Fakt ist, dass wir ohne die Bibliothek von unserem Studium nicht das bekommen und vor allem nicht weiter bekommen werden, was uns im Jahr 2005 bei unserer Einschreibung versprochen wurde. Und dafür zahlen wir schließlich Studiengebühren, die ja angeblich die Lehre stark verbessern sollen! Herr Sommerfeld aus Marburg hat scheinbar wenig Realitätssinn, wenn er davon spricht, dass es Studierenden zuzumuten ist, einmal in der Woche eine Reise von Frankfurt nach Marburg in Kauf zu nehmen.
Das Vertrauen in die Uni-Präsidien aus Frankfurt und Marburg sowie das Wissenschaftsministerium, die uns seit Monaten zu täuschen versuchen, uns Informationen vorenthalten (man erfährt von Beschlüssen nur aus regionalen Tageszeitungen oder mit zeitlichem Abstand) und keinen Plan für die Abwicklung des Prozesses entwickelt haben, ist zutiefst erschüttert.
Jan K.
Für die ungekürzte Version des Leserbriefs bitte hier klicken!